Mittwoch, den 29. August 2007

Auflösung

Im Gegensatz zu dem typischen Gebrauch bezeichnet der Begriff Auflösung einer digitalen Kamera nicht die Anzahl der Pixel, in die ein Bild aufgeteilt wird, sondern die Fähigkeit der Kamera feine Details wiederzugeben.

Diese Fähigkeit wird durch eine Reihe von Dingen und Umständen bestimmt. Dazu gehören u.a. die Qualität des Objektivs, die optimale Fokussierung, die Blende, die Belichtungszeit (Verwackeln) und der Sensor mit den optischen Komponenten davor (low pass filter, IR Filter etc.).

Die schwächste Komponente in dieser Kette bestimmt die Detailwiedergabe und stellt so den Flaschenhals dar. In den ersten Jahren der digitalen Fotografie war der Sensor mit der limitierten Anzahl von Pixeln der Flaschenhals. Dieses hat sich in den letzten Jahren aber gewandelt, da die Anzahl der Pixel inzwischen mehr als ausreichend ist. Heute geraten wir vielfach an die physikalischen Grenzen, wo das Phänomen der Beugung eine Rolle spielt.
Aber auch die Objektivqualität ist sehr entscheidend für die Detailwiedergabe und hier insbesondere die Qualität am Bildrand. Die Abbildungsqualität der Objektive ist naturgemäß in der Bildmitte am besten und nimmt zum Bildrand hin ab. Dort ist, wie in unserem Beispiel zu sehen, die Detailwiedergabe oft dramatisch schlechter und wir stellen fest, dass die meisten 10 oder 12 Megapixelkameras nicht mehr Details wiedergeben können, als unsere Fuji F31fd, die wir als Referenzkamera ausgewählt haben. Am Bildrand sind sie meist sogar noch deutlich schlechter.

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Komplettbild

Die folgenden Bildausschnitte sind aus Fotos von 4 verschiedenen Kameras gleich gewählt. Für jedes Bild gilt jeweils:

oben li.: Fuji F31 fd mit 6.3 Megapixeln, re.: Olympus 725 SW mit 7.1 Megapixeln

unten li.: SLR- Kamera Nikon D200 mit 10.2 Megapixeln, re.:Canon 950 IS mit 8 Megapixeln

Die Kameras mit mehr als 6 Megapixeln wurden zufällig ausgewählt. Sie zeigen, basierend auf unseren Testerfahrungen, jedoch ein durchaus typisches Verhalten. Aus Gründen der Glaubwürdigkeit unserer Darstellungen haben wir uns für die Nennung der Kameratypen entschieden, wobei wir den Pixelwahn insgesamt und nicht einen bestimmten Hersteller oder Kameratyp besonders kritisieren wollen.

Die Nikon D200 mit 10.2 Megapixeln haben wir zum Vergleich für Sie hinzugezogen, um zu zeigen, dass eine Spiegelreflexkamera durch qualitativere Objektive, größere Sensoren, etc. auf einem anderen Niveau ist als eine Kompaktkamera und auch bei hoher Pixelanzahl ihrer Erwartung meist gerecht wird.

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Blumenkorb, ISO 100 Blumenkorb, ISO 400

In “Blumenkorb, ISO 100 ist auf den ersten Blick sichtbar, dass die Olympus und die Canon mit ihrer Detailwiedergabe keine Konkurrenten für die 6.3 Megapixelkamera darstellen. Im Gegensatz zu der Fuji F31 fd sind die Verflechtungen der Korbstruktur bei der 7.1 und 8 Megapixelkamera gar nicht mehr zu erkennen und die einzelnen Korblöcher verschwimmen teilweise ineinander.

Für “Blumenkorb, ISO 400″ gilt Gleiches. Hinzu kommt jedoch noch verstärkt, dass bei Canon und Olympus die Strukturen der Dekofäden ausfransen, bzw. “auslaufen”.

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Hauptplatine, ISO 100 Hauptplatine, ISO 400

In “Hauptplatine, ISO 100″ sieht man beim Ausschnitt der Olympus Rauschen und ein “Verschwimmen” der feinen Strukturen. Ein Qualitätsunterschied der Detailwiedergabe ist bei der Canon und der Fuji nicht großartig zu verzeichnen- die Fuji rauscht ein wenig, während die Canon “verschwommen” wirkt.

Die Bildausschnitte in “Hauptplatine, ISO 400″ zeigen die Unterschiede deutlicher. Die 7.1 und 8 Megapixelkamera verlieren an Qualität, Bildstörungen nehmen zu. Die 6.3 Megapixelkamera rauscht hier zwar auch etwas mehr, gibt aber mehr Details wieder als die Kameras mit mehr Pixeln.

Die Bilderqualität der SLR-Kamera Nikon D200 bleibt bei beiden Empfindlichkeiten fast gleich.

Bitte lesen Sie weiter: Beugung